Samstag, Juli 27, 2024
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Die seltene Wasserspinne

Wasserspinne im Wasser

Spinnen leben eigentlich an Land. Man kommt dabei kaum auf den Gedanken, dass es vielleicht auch Spinnen geben könnte, welche unter Wasser leben. Es gibt jedoch eine Spinnenart, welche ihr Dasein tatsächlich unter Wasser fristet. Das ist aber wohl die einzige Ausnahme. Zumindest wenn wir von den Arten ausgehen, die uns bis dato bekannt sind. Viele Wasserspinne leben auf den Britischen Inseln in Europa. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich allerdings bis nach Japan, von Westen nach Osten also. Leider sind Wasserspinnen mittlerweile sehr selten geworden und stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Das hängt überwiegend mit einer sinkenden Wasserqualität zusammen, beispielsweise durch landwirtschaftliche Verschmutzung. Bei der Wasserspinne handelt es sich um ein sehr interessantes Tier. Man sollte also auf jeden Fall mal einen Blick auf sie geworfen haben.

 

Inhaltsverzeichnis

Lebensweise der Wasserspinne

Die Wasserspinne ist die einzige Spinnenart, welche unter Wasser lebt. Sie befindet sich dabei gewissermaßen von ihrer Geburt bis zum Tod im Wasser. Nur in sehr seltenen Fällen kommt sie an die Wasseroberfläche. Die nötige Atemluft bezieht die Wasserspinne dabei über ein Netz, welches sich in der Uferzone befindet. Dabei streckt die Wasserspinne ihre Hinterbeine und einen Teil des Hinterleibes aus dem Wasser, bevor sie wieder rückartig abtaucht. Dabei nimmt sie eine Luftblase auf, welche silbrig schimmert. Daher wird die Wasserspinne auch mitunter als Silberspinne bezeichnet. Unter Wasser wird die Luft dann gelagert. Dafür steht der Spinne eine Art Taucherglocke zur Verfügung. Diese ist gewissermaßen die Behausung der Spinne. An diesem Ort hält sie sich die meiste Zeit über auf.

Natürlich benötigt die Spinne nicht nur Luft, sondern auch Nahrung zum Überleben. Da die Wasserspinne gerade einmal 8 bis 15 Millimeter lang ist (die Männchen sind übrigens größer), macht sie eher Jagd auf kleinere Wassertiere. Dazu zählen beispielsweise Flohkrebse und Wasserasseln. Um diese zu fangen, legt die Spinne spezielle Signalfäden an. Sobald die Beute mit diesen in Bewegung kommt, ist die Wasserspinne informiert und bewegt sich blitzschnell auf diese zu. Mit einem giftigen Biss werden die Beutetiere überwältigt. Anschließend bringt die Spinne diese zu ihrer Taucherglocke, wo sie gefressen werden. Die Paarung der Wasserspinne läuft übrigens eher harmonisch ab. Selbst ein kurzes Zusammenleben nach der Paarungszeit, ist in vielen Fällen gegeben.

Sind Wasserspinnen eigentlich gefährlich?

Theoretisch sind fast alle Spinnen mehr oder weniger giftig. Schließlich nimmt das Gift eine wichtige Rolle bei der Jagd ein. Es dient nämlich der Betäubung der Beutetiere. Genaugenommen hat nur eine Spinnenfamilie Giftdrüsen. Die meisten Spinnenbisse sind für den Menschen allerdings ungefährlich. Von den in Europa ansässigen Spinnen, ist die Wasserspinne jedoch eine der wenigen, die dem Menschen unangenehm werden kann. Sollte es zu einem Biss kommen, kann dieser allerdings durchaus schmerzhaft sein. Außerdem kann es zu Begleiterscheinungen kommen. Dazu zählen mitunter starkes Jucken, Rötungen und Schwellungen. Wirklich gefährlich ist der Biss allerdings nicht. Eine Gefährdung besteht höchstens bei Kranken, Kindern und gefährdeten Menschen. Auch eine allergische Reaktion ist denkbar. In der Regel klingen die Symptome aber recht schnell ab und es kommt auch nicht zu irgendwelchen bleibenden Schäden. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ein Biss sehr unwahrscheinlich ist. Schließlich ist die Spinne ausgesprochen selten und lebt nicht in einem Lebensraum, wo sie häufig mit Menschen konfrontiert wird.

Kleiner Filmbeitrag über Wasserspinnen

Nun haben Sie womöglich schon ein klein wenig über die Wasserspinne gelernt. Wie bereits erwähnt, handelt es sich leider um eine gefährdete Art. Angesichts der Tatsache, dass es die einzige unter Wasser lebende Spinne ist, ist das natürlich sehr schade. Auch wenn Spinnen nicht selten gefürchtet sind, so sind es doch sehr interessante und auch weitgehend ungefährliche Tiere. Es gibt allerdings kaum Todesfälle, welche auf Spinnen zurückzuführen sind. Selbst potentiell gefährliche Arten, wie es beispielsweise bei der Schwarzen Witwe der Fall ist, brauchen heutzutage nicht mehr gefürchtet zu werden. In Ernstfällen kann nämlich ein Gegengift verabreicht werden. Ein solches ist bei der Wasserspinne erst gar nicht nötig. Sollten Sie also das Glück haben ein solches Exemplar zu beobachten, was eher unwahrscheinlich ist, sollten sie die Begegnung auf jeden Fall schätzen. An dieser Stelle möchten wir uns bereits von Ihnen verabschieden. Vielen Dank für Ihr Interesse und (hoffentlich) bis zum kommenden Artikel.
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